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Mythen rund um Sherlock Holmes

Geht es um Detektive und Detekteien, schwebt vielen Menschen das Bild von Sherlock Holmes im Kopf umher. Die effektreichen Filme rund um die literarisch entsprungene Figur verstärken dieses Sinnbild eines Privatdetektivs umso mehr, jedoch hat die reale Recherchearbeit nicht viel mit den in einem Blockbuster vermittelten Klischees zu tun. Deswegen sollen hier die größten Mythen und Fehlvorstellungen rund um Sherlock Holmes geklärt werden, damit Enttäuschungen vorgebeugt werden kann.


Trailer des Kinoerfolgs „Sherlock Holmes 2“

Sherlock Holmes hat nie gelebt

Sherlock Holmes ist ein Musterexemplar eines Briten. Kein Wunder also, dass laut einer Umfrage 60 Prozent der Briten davon überzeugt sind, dass der Privatdetektiv gelebt hat. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine Kunstfigur, die von dem Engländer Arthur Conan Doyle ins Leben gerufen wurde. Aus seiner Feder stammen insgesamt 60 Erzählungen mit Sherlock Holmes.

Entstehung von Sherlock Holmes

Der Roman „Eine Studie in Scharlachrot“ war die Geburt des literarischen Detektivs. In dieser Geschichte trifft Holmes auch auf seinen zukünftigen Begleiter Dr. Watson. Diese Romanfigur diente vor allem dazu durch seine Fragen die Gedanken des eher in sich gekehrten Meisterdetektivs widerzuspiegeln. Der Autor Arthur Conan Doyle war ursprünglich Arzt. Ihm blieben jedoch die Patienten aus, weshalb er Zeit für seine Leidenschaft zum Schreiben fand – später traf Doyle dann den Entschluss sich ganz diesem Hobby zu widmen. Als seine Geschichten in der populären Monatszeitschrift „Strand Magazine“ erschienen, wurde damit ein Massenpublikum in den Bann von Sherlock Holmes gerissen. Die clevere, individuelle Art dieser Hauptfigur fasziniert bis heute zahlreiche Leser, aber auch die vielen Querverweise zu anderen (Kurz-) Geschichten machen die schriftstellerischen Werke Doyles absolut lesenswert.


Hörspiel „Studie in Scharlchrot“

Der Tod des Romanhelden

Doyle verliert jedoch mit der Zeit die Lust sich nur den Kriminalfällen Holmes zu widmen und lässt seinen Helden am 4. Mai 1891 sterben. Dabei stürzt er nach einem Kampf mit seinem Erzfeind Professor Moriarty in den Reichenbachfall im Berner Oberland in der Schweiz. Dieses tragische Ende rief Empörung in der Leserschaft hervor – in London wurden aus Protest schwarze Trauerbinden getragen und der Autor empört beschimpft. Doyle gibt diesem Druck und zahlreichen Angeboten 12 Jahre nach Holmes Tod nach und lässt ihn mit einigen erzählerischen Kniffen wieder auferstehen, nur sein Erzfeind stirbt definitiv im Reichenbachfall.

Mythen

Aufgrund der fabelhaften Schreibweise des Autors und dem getreu wiedergegebenen, viktorianischen London als Romankulisse, fällt es vielen Lesern schwer Realität und Fiktion auseinander zu halten. So kam es auch, dass der Roman Einfluss auf das echte London nahm. Sherlock Holmes wohnte nämlich in dem fiktiven Wohnsitz Baker Street 221b, diese gab es zu der damaligen Zeit noch nicht. Im Nachhinein wurde jedoch eine weiterführende Straße in „Baker Street“ umgenannt, so dass der theoretische Wohnsitz Holmes nun ebenso in der Realität existiert. Das Sherlock-Holmes-Museum in der Baker Street wirbt übrigens mit dem Spruch: „Elementary, my dear Watson.“ Eine Redewendung, die viele Menschen mit dem Meisterdetektiv verbinden, die in den Werken an sich jedoch nie vorkam. Populär wurde dieses Zitat wohl eher durch die Verfilmungen.

Warum Sherlock Holmes fasziniert

Warum Sherlock Holmes so fasziniert, ist keine einfach zu beantwortende Frage. Zum einen ist es sicherlich seine einzelgängerische Art, zum anderen setzte er in seinen Romanen zu der damaligen Zeit hochmoderne Ermittlungsverfahren ein. Fingerabdrücke zu nehmen, war in diesem Jahrhundert beispielsweise noch nicht ausgereift. So entwickelt sich die Kunstfigur Sherlock Holmes noch heute weiter und was dem Zuschauer auf der Leinwand geboten wird, ist kaum mit der eigentlichen Arbeit eines klassischen Detektivs zu vergleichen. Denn Fässer und Kutschen fliegen dabei nicht in die Luft, vielmehr handelt es sich um eine systematische, gründliche Nachforschung – die mit der Schnelligkeit und dem Actionreichtum der Ermittlungen im Film nicht immer viel zu tun hat. Die Klienten eines Detektivs müssen stets auch Geduld mitbringen und bei der Ermittlung mit wahrheitsgemäßen Antworten weiterhelfen.